VISUELLE SUCHE – DER DURCHBRUCH ZUM ANZUKURBELN IHRES E-COMMERCE

Die derzeit gewohnte Suche, bei der Buchstaben in ein Suchfeld getippt werden, scheint schon bald der Vergangenheit anzugehören. Die Suchalgorithmen haben sich weiterentwickelt und sind schon heute in der Lage, statt nach Produktnamen, nach Produktbildern zu suchen.

Wird z. B. mit der iPhone-Kamera ein Gebäude fotografiert und lässt man Google danach suchen, so werden Information hierzu ausgespielt.

Was bedeutet “Visuelle Suche”?

Ähnlich wie der Name andeutet, ist die visuelle Suche der normalen Textsuche sehr ähnlich, anstatt Worte werden Bilder als Suchbegriffe verwendet – angetrieben durch AI und Machine Learning. Wenn ein Benutzer ein Bild oder dessen Link in die visuelle Suche hochlädt, sucht die Anwendung nach weiteren Bildern, die bestimmten Referenzpunkten entsprechen. Die AI-Technologie kommt ins Spiel, wenn der Computer lernt, Bilder schneller und genauer zu “erkennen”. Immer mehr Marken, siehe unten, erkennen den Mehrwert dieser Technologie und nutzen die visuelle Suche, um ihre Produkte zu vermarkten oder Nutzern Informationen zugänglich zu machen.

Durch die hochauflösenden Kameras der Handys – auch in 360 Grad- oder als Ponaramaaufnahme möglich – ist es normal geworden, alles überall zu fotografieren:

  • ein schickes Outfit
  • einen netten Ort
  • Sehenswürdigkeiten
  • Straßennamen
  • ein Selfie
  • u. v. m.

Dank der visuellen Suche können diese Bilder jetzt genutzt werden, um auch ähnliche Produkte zu finden. 

Visuelle Suche – so funktioniert es:

Laden und installieren Sie Google Chrome. Es ist aktuell nicht möglich, auf Ihrem Handy über einen anderen Browser die Google Bildersuche zu nutzen.

  • Öffnen Sie die Website mit einem Bild, nach dem Sie suchen möchten. Gegebenenfalls müssen Sie auf das Bild tippen, um es zu vergrößern.
  • Drücken Sie länger auf das Bild, um eine Auswahl an Optionen zu erhalten. Tippen Sie hier auf “In Google nach dem Bild suchen”, um die Bildersuche für dieses Bild zu nutzen.

Wie wird die visuelle Suche im E-commerce verwendet?

Getreu dem Sprichwort “ein Bild sagt mehr als tausend Worte” sorgt die visuelle Suche für mehr Klarheit und führt schneller zum gewünschten Ergebnis. Wenn ein Käufer etwas sieht, das ihm gefällt, zum Beispiel einen stylischen Kaffeebecher, so kann er einfach ein Bild hiervon machen und es hochladen. Die Suchmaschine sucht nach ähnlichen Ergebnissen oder passenden Alternativen.

Nicht nur das, die visuelle Suche kann auch dem Social Commerce, einem traditionell schwierigen Format, eine große Hilfe sein. Die Möglichkeiten für E-commerce Händler auf Applikationen wie z. B. Instagram, sind fast endlos. Pinterest nutzt die Technologie bereits mit Hilfe der “Lupen-Funktion”. Dies ermöglicht einem Benutzer, ein Bild hochzuladen, das dann mit übereinstimmenden Stiften versehen wird. Über Shoppable-Pins können Nutzer, das was sehen, auch kaufen.

Player wie Pinterest, Zalando, Google, Bing u. a. treiben diese Entwicklung maßgeblich voran. Nachdem Google seine visuelle Suche für Android implementiert hat, ist diese nun auch in der Such-APP für iOS implementiert worden.

Das von Google entwickelte Lens System befindet sich zwar erst in der Anfangsphase und ist noch nicht für den Handel verfügbar – zeigt aber jede Menge Möglichkeiten. Dies wird sich sicherlich bald ändern, von der Speicherung von Visitenkarten mit nur einem Bild bis hin zu mehr Informationen über die Geschichte Ihrer Umgebung. Die Anwendungsgebiete haben ein großes E-commerce Potenzial.

Amazon, der E-Commerce-Riese, konzentriert sich offensichtlich auf den Aspekt “Online-Einkauf” Wenn Sie die eingebaute Kamera der App auf ein Objekt richten oder ein vorhandenes Bild hochladen, schlägt Amazon Artikel vor, die denen im Bild ähneln.

   

Da immer mehr Websites und Applikationen diese Funktion integriert haben und vermutlich integrieren werden, müssen sich Einzelhändler zunehmend auf dieses veränderte Suchverhalten einstellen.

Folglich hängt der Erfolg im E-Commerze immer mehr von einer guten Auswahl an eindeutigen und hochauflösenden Bildern ab, die in verschiedenen Winkeln aufgenommen wurden. 

Folglich ist es wahrscheinlich, dass der Einsatz der visuellen Suchfunktion weiter vorangetrieben wird. Die visuelle Suche holt nicht nur alles aus der Linse der Kamera raus, sondern liefert auch gleich den Standort, die Urzeit und anderer META-Daten der Kamera und letztendlich des Users gleich mit.

Durch die Fortschritte bei der Bilderkennung und der selbstlernenden Programme, können neue Algorithmen entwickelt werden, um z. B. individuelle Shopping-Feeds nach den User-Vorlieben zu strukturieren. Das Sucherlebnis wird so optimiert und die Kommunikation mit dem Kunden verbessert. Durch diese, auf die Kundenbedürfnisse angepassten Suchergebnisse wird die Kaufentscheidung beim Kunden begünstigt – oder direkt herbeigeführt.

Autor: Uwe Hohr / FIREFLY